Wenn du unser Phase-Addon gebucht hast, erscheint im Menü der Bereich Konfiguration > Lastmanagement. Hier kannst du ein Lastmanagement-Pooling für deine Gruppe einrichten, um die verfügbare Ladeleistung an deinem Standort optimal zu verteilen und Überlastungen zu vermeiden.
Um das Lastmanagement zu konfigurieren, klicke auf „Lastmanagement hinzufügen“.

Im nächsten Schritt legst du die maximale Anschlussleistung sowie den gewünschten Betriebsmodus für das Lastmanagement fest.

- Modus: Basic
Die verfügbare Ladeleistung wird statisch auf die Anzahl der Ladepunkte verteilt, die an einem gemeinsamen Netzanschlusspunkt angeschlossen sind.
→ Empfehlung: Dieser Modus eignet sich, wenn die Anschlussleistung am Standort großzügig ausgelegt ist und mehrere Ladepunkte gleichzeitig ohne Engpässe betrieben werden können. - Modus: Downscaling
Die verfügbare Ladeleistung wird gleichmäßig auf die Anzahl der angeschlossenen Fahrzeuge verteilt, unabhängig vom tatsächlichen Energiebedarf.
→ Empfehlung: Dieser Modus eignet sich, wenn die Anschlussleistung eingeschränkt ist. - Modus: Downscaling mit Rückkopplung
Die Ladeleistung wird auf die Anzahl der ladenden Elektrofahrzeuge verteilt. Zusätzlich wird der tatsächliche Energiebedarf jedes Fahrzeugs überwacht, sodass die verfügbare Leistung effizient und bedarfsgerecht zugewiesen wird.
→ Empfehlung: Dieser Modus ist ideal, wenn die Anschlussleistung begrenzt ist und eine intelligente Verteilung der Ladeleistung notwendig ist.
👉Beachte bei der Auslegung des Pools unbedingt eine eventuell erforderliche Mindeststromstärke pro Fahrzeug, um Ladeabbrüche zu vermeiden.

Nach dem Festlegen der maximalen Ladeleistung pro Ladepunkt kannst du zusätzlich die Phasenrotation hinterlegen – also die Reihenfolge, in der die Ladestation physisch an die drei Außenleiter (L1, L2, L3) angeschlossen ist.
Beispiel:
- Erste Ladestation: L1 – L2 – L3
- Zweite Ladestation: L2 – L3 – L1
- Dritte Ladestation: L3 – L1 – L2
Diese gezielte Phasenrotation ist wichtig, um Schieflasten zu vermeiden und die Netzbelastung gleichmäßig zu verteilen.
Hintergrund: Technische Anforderungen zur Schieflasterkennung
Laut den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) vieler deutscher Netzbetreiber darf die Scheinleistung eines einzelnen Außenleiters nicht mehr als 4,6 kVA über die der benachbarten Phasen hinausgehen. In der Praxis bedeutet das: Einphasige Lasten dürfen nicht mehr als 20 A ziehen, wenn die anderen Phasen ungenutzt bleiben.
Warum das problematisch sein kann:
- Elektrofahrzeuge mit einphasigen Onboard-Chargern können an einem 3-phasigen Ladepunkt mehr als 20 A auf nur einer Phase ziehen.
- Der Ladepunkt signalisiert zwar den Strom für alle drei Phasen, es findet aber kein Abgleich mit dem Fahrzeug über die tatsächliche Phasennutzung statt.
- Dadurch kann unbemerkt eine unerlaubte Schieflast entstehen.
Beispiel für korrekte Nutzung trotz hoher Einzellasten:
Drei Fahrzeuge mit einphasigen 32 A-Chargern dürfen gleichzeitig laden – sofern jedes Fahrzeug auf einer anderen Phase angeschlossen ist. Genau hierfür ist die korrekte Phasenrotation entscheidend.
Umsetzung im Lastmanagement
- Hinterlege für jeden Ladepunkt die korrekte Phasenrotation.
- Lege die verfügbare Stromstärke pro Phase (in Ampere) fest.
- Beachte: Die Phasenlage (L1/L2/L3) ist zueinander stets um 120° versetzt.
- Die Systemgrenze für die Schieflastüberwachung umfasst alle Ladepunkte im Lastmanagement-Pool.
Nur mit korrekter Konfiguration kann das Lastmanagement:
den Anforderungen deines Netzbetreibers entsprechen
Schieflast zuverlässig erkennen und vermeiden
Ladeleistung effizient verteilen