Am 13. April 2024 tratt die neue Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) in Kraft, die erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb öffentlicher Ladeinfrastruktur in der EU haben wird. Diese Regelungen sind ein wesentlicher Bestandteil des europäischen Engagements für eine emissionsfreie Zukunft und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050. Für Betreiber von Ladeinfrastruktur, insbesondere für solche, die öffentliche Ladestationen mit einer Leistung unter 50 kW betreiben, ergeben sich daraus wichtige Neuerungen und Vereinfachungen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du kennen solltest:
1. Keine Bezahlterminals für Adhoc-Laden erforderlich
Einer der wichtigsten Punkte der AFIR ist die Tatsache, dass für das Adhoc-Laden, also das spontane, nicht vertragsgebundene Laden, keine physischen Bezahlterminals erforderlich sind. Diese Regelung erleichtert es dir, flexible und kosteneffektive Lösungen anzubieten, da stattdessen webbasierte Zahlungssysteme genutzt werden können. Das entlastet nicht nur in der Anschaffung teurer Hardware, sondern ermöglicht auch eine schnelle und flexible Anpassung an veränderte Marktbedingungen.
2. Flexible Preisauszeichnung
Die AFIR verlangt nicht, dass die Preise direkt an der Ladestation ausgezeichnet werden müssen. Stattdessen kannst du Preise und Tarife über eine Online-Plattform oder durch einfache Beschilderungen an den Ladepunkten kommunizieren. Dies bietet die Möglichkeit, Preise dynamisch zu gestalten und schnell auf Veränderungen im Energiemarkt zu reagieren, ohne ständig in physische Hardware an der Station investieren zu müssen.
3. Keine Displaypflicht für dynamische QR-Codes
Gemäß der europäischen Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR), die am 13. April 2024 in Kraft getreten ist, sind statische QR-Codes an Ladestationen weiterhin als Zahlungsoption erlaubt. Dies wurde in einem begleitenden Q&A-Paper der EU-Kommission bestätigt, das klärt, dass statische QR-Codes den neuen Regularien entsprechen können, sofern sie lesbar sind und die Sicherheit des Zahlungsvorgangs gewährleisten.
Hier sind die wesentlichen Punkte bezüglich statischer QR-Codes zusammengefasst:
- Erlaubnis und Sicherheit: Statische QR-Codes bleiben erlaubt, wenn sie lesbar sind und die Sicherheit des Zahlungsvorgangs gewährleistet ist. Dies bedeutet, dass die QR-Codes sicher angebracht und vor Manipulation geschützt sein müssen.
- Ad-hoc-Zahlung: Bei Ladestationen mit weniger als 50 kW Ladeleistung bleiben alternative, sichere Zahlungsmethoden zulässig. Es muss jedoch ein sicherer Ad-hoc-Zahlungsvorgang möglich sein. Dies kann durch statische QR-Codes erfolgen, die auf eine Bezahl-Seite verlinken.
- Displaypflicht: Es gibt keine Pflicht zur Installation eines Displays an den Ladestationen, insbesondere im AC-Bereich (Wechselstrom), solange die Preisinformationen klar und leicht zugänglich bereitgestellt werden. Bei Ladestationen mit einer Leistung von 50 kW oder mehr müssen die Ad-hoc-Preise jedoch sichtbar ausgewiesen werden, während bei Stationen mit geringerer Leistung die Informationen auch elektronisch zur Verfügung gestellt werden können, z.B. über einen QR-Code.
AFIR und Ladesäulenverordnung (LSV)
Es ist wichtig zu verstehen, dass die AFIR direkt über das nationale Recht steht und somit die LSV in Deutschland anpassen wird. Dies stellt sicher, dass keine Widersprüche zwischen EU-Vorgaben und nationalen Regelungen bestehen. Als Betreiber solltest du dich auf Änderungen vorbereiten, die notwendig werden könnten, um die Konformität mit der AFIR zu gewährleisten.
Q&A Dokument
Das Q&A-Dokument zur AFIR, erarbeitet von den Dienststellen der Europäischen Kommission und zeitgleich mit dem Inkrafttreten der Verordnung veröffentlicht, dient als wichtige Ressource für alle Marktteilnehmer. Dieses Dokument, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Sustainable Transport Forum und Fachexperten trägt dazu bei, mögliche Unklarheiten bezüglich der technischen und betrieblichen Anforderungen der AFIR zu klären. Es reduziert den Interpretationsspielraum und schärft die Anforderungen an die technische Ausstattung und den Betrieb von Ladestationen. So wird sichergestellt, dass die Bestimmungen der AFIR präzise umgesetzt und eingehalten werden können, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität effektiv zu unterstützen.
Fazit
Die neuen Regelungen der AFIR bieten viele Chancen, die Einrichtung und den Betrieb von Ladeinfrastrukturen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Bei Ladecloud.io unterstützen wir dich gerne dabei, diese neuen Anforderungen umzusetzen und deine Ladeinfrastruktur optimal zu managen.
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